Mediation als Alternative zum Gericht

In einer Mediation suchen die Konfliktparteien selbstbestimmt zukunftsgerichtete Lösungen, die von allen Medianden gleichermaßen als fair angesehen werden. Im Gegensatz zum gerichtlichen Verfahren geht es hier nicht um Beweisaufnahmen und Schuldzuweisungen. Der Abschluss des Mediationsverfahrens ist eine Vereinbarung, die die Konfliktparteien selbst erarbeitet haben und ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt.

In einem Gerichtsverfahren lenken die Anwälte und entscheidet der Richter. Das Verfahren endet entweder mit einem Vergleich oder einem Urteil. Ein Vergleich ist in der Regel ein Kompromiss, bei dem beide Streitparteien mit einer nicht-optimalen Lösung nach Hause gehen. Bei einem Urteil gibt es einen Gewinner und einen Verlierer. Einer erleidet einen Gesichtsverlust. Eine Mediation zielt hingegen auf einen Konsens ab, bei dem alle Konfliktparteien gewinnen und sich nach dem Verfahren noch auf Augenhöhe begegnen können.

Eine Mediation berücksichtigt nicht nur Daten und Fakten zur Sachlage, sondern auch Interessen und Befürchtungen der streitenden Personen. Durch den Einbezug dieser ganz persönlichen Werte und Gefühle der Menschen ist dieses Verfahren ganzheitlicher, „passgenauer“ und nachhaltiger.

Im Bedarfsfall kann die Mediationsvereinbarung abschließend von einer Notarin oder einem Notar beurkundet werden. Auf diesem Weg gelangen Sie oft wesentlich schneller und kostengünstiger ans Ziel als mit einem gerichtlichen Verfahren. Zudem bestimmen Sie das Tempo. Bei einem Gerichtsverfahren können von den Anwälten Verzögerungstaktiken eingesetzt werden, und Sie sind abhängig von der Auslastung des Gerichts.

Was die Kosten angeht, kommen Sie in einer Mediation für das vereinbarte Honorar auf. In einem gerichtlichen Verfahren bezahlen Sie dagegen nach Streitwert. Geht es dabei um große Summen, ist eine Mediation wesentlich günstiger.

Kurzum: Eine Mediation ist i. d. R. schneller, bei hohem Streitwert kostengünstiger, vom Ergebnis wesentlich selbstbestimmter und von der Konfliktlösung ganzheitlicher als eine gerichtliche Auseinandersetzung. Zudem gibt es keine Verlierer – alle Beteiligten gehen bei erfolgreichem Abschluss als Gewinner hervor.